Montag, 22. Juni 2009

Zum Thema Bildungsstreik: Allgemeinbildung von Studenten

Dozent: "Was wurde denn bei der Konferenz von Potsdam 1945 beschlossen?"

Seminarteilnehmerin: "Unter anderem die Rückführung deutscher Siedler aus Kaliningrad."

Wurde ja auch Zeit, dass die unverschämten deutschen Siedler, die quasi mit fünf Generationen im Schlepptau auf den Tigerpanzern der Wehrmacht im ur-russischen Kaliningrad eingerückt sind in ihre angestammte Heimat zurückgeführt wurden.

Bi-Bi-Bildungsstreik

Bi-Bi-Bildungsstreik, Bi-Bi-Bildungsstreik
Bi-Bi-Bildunsstreik, Randale gibts immer und überall!
(erkannt?)

Berufsrevolutionär zu sein ist ein schweres Los in einer Gesellschaft, in der selbst das zu bekämpfende Establishment inzwischen tendenziell links steht. Deswegen zauberte der bundesweite Bildungsstreik, der von einem Bündnis aus über 200 linken Gruppen ausgerufen wurde, auch ein seliges Lächeln auf die Gesichter aller Marburger Chaoten und Randalierer. Endlich wieder ein Feindbild! Zwar nicht Roland Koch oder ein anderer Nazi, aber immerhin! Mittels Großdemonstration nebst versuchter Autobahnbesetzung, illegaler Besetzung des politikwissenschaftlichen Institutes und nicht zuletzt einem großen "Bildungsfest" mit Barfuß-Sinnerlebnispfad wurden hier so einige feuchte Träume der Berufsproletarier verwirklicht.

Doch weshalb das Ganze Tam-Tam? Die Ziele hören sich doch an für sich sehr menschenfreundlich an: Freie Bildung für Alle, Solidarität, Abschaffung des numerus clausus, Weg mit den Anwesenheitslisten für Seminare, für kritische Wissenschaft, gegen überfüllte Hörsäle und natürlich gegen Nazis. Nein, das letzte nicht direkt. Dagegen ist man ja sowieso.

Die meisten Ziele lassen sich ad absurdum führen. So beklagt man überfüllte Hörsäle und Seminare, möchte aber gleichzeitig durch Abschaffung aller Studienbeschränkungen möglichst viele Neustudenten an die Uni holen. Bezeichnend auch, dass genau diese Leute protestieren, man könne "nicht mehr in die Tiefe studieren" und "die Weiterbildung bleibe auf der Strecke", die in der Uni vor allem durch eines glänzen: Abwesenheit. Desweiteren wird gemeckert, die modularisierten Studiengänge wären "zu wirtschaftsorientiert" und kämen nur dem Großkapital zu Gute. Natürlich: Wer im 15. Semester Sozialwissenschaft studiert und den Großteil seiner Zeit nur mit Herumlabern im AStA verbringt, hat natürlich mit Leistung und Berufseinstieg so seine Problemchen. Wie bessere Studienbedingungen, neue Hörsäle und mehr Professuren bezahlt werden sollen, da schweigt man sich drüber aus. Nicht zu Unrecht bezeichnete Bundeswissenschaftsministerin Schavan die Proteste als "gestrig", musste sich dann aber von Franzi "Rote Hilfe" Drohsel von den Jusos anhören, sie sei "eine komplette Fehlbesetzung". Wenn ein Mitglied einer vom Verfassungsschutz beobachteten Organisation von einer Fehlbesetzung spricht, nimmt das schon groteske Züge an.

Der Bildungsstreik war ja übrigens auch auf die deutschen Schulen ausgeweitet, so konnte man bei der Großdemonstration am Mittwoch 12-13jährige Kinder "solidarisch" unter der roten Fahne marschieren sehen. Wer sagt da noch, Totalitarismus hätte nicht was! So einträchtig ist man seit HJ- und FDJ-Zeiten nicht mehr marschiert!

Offen bleibt, wie die Besetzung des politikwissenschaftlichen Institutes ausgeht. Seit Donnerstag (natürlich unterbrochen vom Wochenende, da haben auch die Berufsrevoluzzer frei) ist der G-Gang der Marburger PhilFak durch Studierende besetzt. Gerüchten zufolge wolle Präsident Nienhaus sich das nicht mehr lange angucken und man redet gar von Polizeiräumung - das allerdings hat sich schon vor zwei Jahren bei der Besetzung der Verwaltung als Ente entpuppt. Man darf also gespannt sein.

Übrigens: In Mainz haben "Bildungsstreiker" den rheinland-pfälzischen Landtag gestürmt und dort Graffittis an die Wände und ausgestellte Kunstwerke (!!!) gesprüht. Dazu fällt selbst mir überhaupt nichts mehr ein.

Mittwoch, 3. Juni 2009

Meinungsfreiheit auf die verlogene Art



Im Zuge des von der umstrittenen Akademie für Psychotherapie und Seelsorge initiieren Kongresses zum Thema "Identität" in Marburg kochte wieder einmal die linke Marburger Studentenseele hoch.

Vorwurf war, der Kongress lasse sogenannte "Homo-Heiler" zu Wort kommen, also Leute, die Homosexualität als heilbare Krankheit definieren und entsprechende Seminare abhalten. Dieser Vorwurf betraf konkret zwei der 120 Referenten bzw. "Workshop"-Anbieter auf dem Kongress. Obwohl die Veranstaltungsleiter des Kongresses mehrfach betonten, weder sei Homosexualität ein Thema auf dem Kongress, noch stimmten alle Kongressteilnehmer und -Referenten den Theorien der beiden umstrittenen Rednern zu, lief die Marburger Vernichtungs-Maschinerie bereits auf vollen Touren.

Zwar äußerten in einer von der Oberhessischen Presse gestarten Umfrage 43,95 % berechtigte Kritik an der Stimmungsmache gegen den Kongress, sei das ganze doch letztlich als "Ausdruck der Meinungsfreiheit" zu werten. Dennoch waren nicht nur die Uni, sondern ganz Marburg plötzlich vollgeklebt mit Plakaten "gegen Sexismus, Homophobie und religiösen Fundamentalismus". So legitim der Protest gegen einen politischen Gegner ist, tauchten neben den an für sich harmlosen Plakaten auch durchaus radikale Formen des Protestes auf.

So konnte man an Mensa, Phil-Fak und anderen stark frequentierten Orten zunehmend Graffitis mit dem Inhalt "Jesus du Opfer" und einem gekreuzigten Schwein sehen (siehe Abbildung). Offenbar hatten sich einige Radikale den christlichen Hintergrund einger Kongressteilnehmer als Anlass dafür genommen, antichristliche Propaganda zu verbreiten.

Dabei wurde völlig außer Acht gelassen, dass sich JEDER Christ, ob nun radikal-fundamentaler Abtreibungsgegner oder kirchlich-gutmenschlicher Afrikaengagierter von derartigen Aktionen abgestoßen fühlen muss. Auf das Schild der christlich-methodistischen Kirche Marburgs in der Liebigstraße wurde "Gott ist tot" gesprüht.

Wie pervers ist es, Jesus als "Opfer" zu bezeichnen? Ist es nicht gerade Jesu Opfer, das uns alle erlöst hat und dem Menschen die Errettung zuteil werden ließ? Den Sohn Gottes, der Liebe zum Nächsten, Vergebung der Sünden und Erlösung predigte mit einem gekreuzigtem Schwein zu vergleichen, scheint typisch für diese Gesellschaft.

Während bei jedem Hakenkreuz binnen Tagesfrist die städtischen Weißwäscher auftauchen, hat der Stadtrat der Universitätsstadt Marburg offenbar kein Problem mit religiöser Beleidigung der Marburger Christen. Zum Glück haben einige engagierte Christen die Sache selbst in die Hand genommen und die Graffitis übersprüht. So ist nunmehr "Jesu .... Opfer" zu lesen - die Heilsbedeutung des Neuen Testamentes.

Egal wie man zum APS-Kongress und "Homo-Heilern" in Marburg stehen mag - angesichts der dreisten Jesus-Verunglimpfungen sei einmal an die anscheinend schon fast vergessenen Mohammed-Karikaturen in "Jyllands-Posten" 2003 erinnert und die darauf folgende Reaktion. Wo waren dieses Mal die Politiker, die "einen verantwortungsvollen Umgang mit der Meinungsfreiheit" forderten und darauf hinwiesen, dass "Meinungsfreiheit nicht Verunglimpfung einer ganzen Religion bedeuten könne?"

Aber es geht ja wieder einmal nur gegen Christen. Die kann man ja gängeln... es bleibt nach wie vor unwahrscheinlich, dass fanatische Christen in Deutschland Anschläge verüben oder mit Massenprotesten gegen Verunglimpfung auf die Straße gehen...